Reformen bei Arbeitserlaubnissen für Geflüchtete
Eine erfolgreiche Migrationspolitik kann nicht nur am „Schreibtisch in Berlin“ gestaltet werden. Migrationspolitik muss immer die Realität vor Ort im Blick haben. Daher war ich in Gaienhofen erneut in einer Gemeinschaftsunterkunft. Im Gespräch mit Vertretern des Landratsamtes, der Unterkunft, des Helferkreises Gaienhofen sowie Bürgermeister Jürgen Maas und der Ordnungsamtsleiterin Frau Roth.
Auch in Gaienhofen wurde wieder deutlich, vor welchen bürokratischen Herausforderungen Kommunen, Ehrenamtliche und Fachkräfte täglich stehen. Die Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis, der Gemeinde und den engagierten Ehrenamtlichen des Helferkreis Gaienhofen ist spitze. Hier herrscht Teamgeist. Ohne diese tolle Zusammenarbeit würde Migration und Integration in der Praxis nicht funktionieren - und das verdient mehr Unterstützung und Anerkennung.
Ein zentrales Thema des Austauschs war die Arbeitsintegration von Geflüchteten. Wir brauchen eine dringende Umstellung der Verfahren: Es ist höchste Zeit, dass eine Arbeitserlaubnis nicht nur für einzelne Arbeitsplätze und -verträge, sondern beispielsweise für eine gesamte Branche in einer Region ausgestellt werden kann. Der aktuelle Prozess ist für Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Behörden gleichermaßen zeit- und nervenaufreibend. Eine solche Reform würde die Integration in Arbeit erheblich erleichtern.
Des Weiteren müssen Personen mit geringer Bleibeperspektive während ihres laufenden Verfahrens konsequenter in den Landeserstaufnahmeeinrichtungen verbleiben. Das schafft klare Strukturen und entlastet die Kommunen. Hier müsste das Land Baden-Württemberg Ordnung in die eigenen Prozesse bringen und die vorhandenen Kapazitäten besser nutzen.