Jurisch regt Auszeichnung für Einsatzkräfte in Kabul 2021 an
Dr. Ann-Veruschka Jurisch, Obfrau im 1. Untersuchungsausschuss Afghanistan, hat beim Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier angeregt, mehrere Personen für ihren außergewöhnlichen Einsatz während der Evakuierung aus Kabul im August 2021 mit dem Bundesverdienstkreuz zu ehren. „Die Zeugenaussagen im Ausschuss haben mir eindrücklich vor Augen geführt, was diese Menschen vor Ort geleistet haben“, erklärte Jurisch. „Sie haben freiwillig auf eine eigene Evakuierung verzichtet, täglich ihr Leben riskiert und unter schwierigsten Bedingungen alles gegeben, um andere Menschen zu retten. Derart selbstloses Handeln verdient höchste Anerkennung.“
Jurisch hob besonders den Einsatz des damaligen Geschäftsträgers der deutschen Botschaft in Kabul, Jan Hendrik van Thiel, sowie seines Sicherheitsberaters hervor: „Durch ihren unermüdlichen Einsatz und ihre Hartnäckigkeit wurde erst die Landung der Bundeswehr möglich.“ Neben van Thiel und seinem Sicherheitsberater empfahl Jurisch auch die Auszeichnung weiterer Mitglieder des Botschaftsteams sowie des Zivilisten Christoph Klawitter, der vor allem durch seinen Einsatz vor den Toren des Flughafens hervorstach: „Es ist beeindruckend, dass ein Zivilist, ohne offiziellen Auftrag, sich selbst in Lebensgefahr begibt, um andere Menschen in Sicherheit zu bringen.“
Auf die Frage, warum sie diese Initiative ergriffen habe, betonte Jurisch, dass die außergewöhnlichen Leistungen der Einsatzkräfte nicht als selbstverständlich angesehen werden dürfen. „Diese Menschen verdienen unsere höchste Anerkennung – jetzt und nicht irgendwann.“
Die Beweisaufnahme des Untersuchungsausschusses endet mit der heutigen Befragung von Angela Merkel. Dies habe Jurisch zum Anlass genommen, ihre Anregung offiziell an den Bundespräsidenten zu übermitteln. Sie sicherte zu, dass sie sich im Ausschuss dafür einsetzen werde, alle notwendigen Protokolle bereitzustellen, um eine fundierte Entscheidung des Bundespräsidialamtes zu ermöglichen.